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Pokorny's dictionary :

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Pages: "301" | Query method: Match substring
Total of 4 records
\data\ie\pokorny
Number: 459
Root: eis-1
English meaning: to move rapidly
German meaning: `(sich) heftig, ungestüm, schnell bewegen; antreiben = anregen, erquicken; auch vom Entsenden, Schleudern von Geschossen, Pfeilen'
Derivatives: Nominalbildungen: isǝro-s `kräftig, heilig', FlN Wort (e)isā, oisā usw., ois-mo- `Ansturm, Zorn', ois-tro- `Wut'.
Material: Ai. iṣṇā́ti, íṣyati `setzt in Bewegung, schwingt, schnellt (spritzt aus), treibt an; eilt, drängt vorwärts', ḗṣati `gleitet' (ēṣá- `eilend', ḗṣa- `das Hineilen'), ī́ṣatē `enteilt' (Adv. īṣát `annähernd'), iṣaṇat `er trieb an', iṣaṇyáti `treibt an, regt an', iṣayáti `ist frisch, rege, kräftig; erfrischt, belebt', íṣ- f. `Erquickung, Labung' (auch in íṣ-kr̥ti- `Heilung'), iṣirá- (: ἱαρός, Isara) `stark, regsam';

    av. aēš- `(sich) in eilige Bewegung setzen' (Präs. St. iša-, išya-, aēšaya-, apers. aišaya-), av. aēšma- m. `Zorn';

    gr. dor. ἱαρός (: ai. iširá-), att. ἱερός ( : er, Schwyzer Gr. Gr. I 482), lesb. ion. ἶρος (*isros) `kräftig, rüstig'; weiter gr. ἶνάω, ἰνέω (wenn mit ι: zu lesen, so daß aus *ἰσν-άω, -έω herleitbar) `entsende, leere aus; gieße aus', Med. `entleere mich' (vgl. ai. iṣṇā́ti); οἴω, οἴομαι (οἴσσατο, ἀνωιστός, ἀν-ωιστί, ωἴσθην, ὀισθείς) `meine, komme mit meinen Gedanken worauf, verfalle worauf', bei Hom. mit ι: entweder durch metr. Dehnung aus *ὀ-ῐ[σ]-ω oder aus*ὀ-ι[σ]ι̯ο:, nachhom. oἶμαι (aus οἴομαι);

    mit ablaut. oi:

    οἶμα `stürmischer Angriff, Andrang', οἰμάω `stürme los', beides von Raubvögeln, wie ved. ēṣati auch vom Losschießen des Raubvogels auf sein Nest (gr. Grundf. *οἶσμα, vgl. av. aēšma-); hierher auch noch οἶστρος `Wut und die sie durch ihren Stich erregende Bremse', nächstverwandt mit lit. aistrà `heftige Leidenschaft', aistrùs `leidenschaftlich' (nicht besser oben S. 12); in ähnlicher Bed. ἰστυάζει ὀργίζεται;

    ob gr. ἰάομαι `heile', ἰατρός `Arzt' hierher gehören, ist zweifelhaft; die att. Formen ohne Asper sprechen eher gegen intervok. -s- und das ī gegen anlaut. ei-; bei einem Kulturwortwäre fremder Ursprung nicht verwunderlich; Theander (Eranos 21, 31 ff.) geht von dem heiligen Rufe ἰά aus, was auch die schwankende Quantität des ἰ (die Heilgötter `Iᾱσώ, `Iησώ f., `Iά̄σων, ᾽Iήσων m. usw., vielleicht auch der Stammesname `Iά()ονες, vgl. Schwyzer Gr. Gr. I 80, als ἰά-Rufer) erklären würde;

    ἰαίνω `wärme' hat und braucht trotz Schwyzer Gr. Gr. I 681, 694, 700 nicht dazu zu gehören; s. oben S. 11 und W. Schulze Qu. ep. 381 ff.; nach Wissmann Nomina postverb. 203 soll ἰάομαι die lautsymbolisch gedehnte Schwundstufe der Wz. eis- darstellen, brauchte also der Quantitätsdifferenz wegen nicht von ἰαίνω getrennt zu werden;

    lat. īra, Plaut. eira (*eisā) `Zorn';

    vielleicht hierher gall. Isarno- PN, isarno-dori `ferrei ostii', air. īärn, mir. īarann n., cymr. haiarn (erfordert ĭ-), acorn. hoern, bret. houarn `Eisen' als das `starke Metall' im Gegensatz zur weicheren Bronze;

    germ. *īsarnan n., got. eisarn, ahd. as. anord. īsarn `Eisen' ist wegen des ī- vielleicht aus ven.-illyr. *eisarnon vor dem germ. Wandel von ei zu ī entlehnt; vgl. den ven. FlN 'Iσάρας, später Īsarcus, nhd. Eisack (Tirol);

    dazu der urir. PN I(s)aros, air. Īär, balkanillyr. iser, messap. isareti (Krahe IF. 46, 184 f.);

    ferner vielleicht das kelt.-ligur.-ven.-illyr.-balt. FlN Wort Is- im kelt. FlN Isarā, nhd. Isar, Iser, frz. Isère; *Isiā, frz. Oise; *Isurā, engl. Ure, usw. (Pokorny Urillyrier 114 f., 161);

    die nhd. FlN Ill, Illach, Iller können auch auf vorgerm. *Is-l- zurückgehen und mit den lett. FlN Isline, Islīcis, wruss. Isɫa (kann wegen des -sɫ- nicht echt slav. sein) usw. verglichen werden; der Name der Iller: *Illurā kann mit dem VN der Illyrii verglichen werden;

    die Vollstufe *Eis- außer in Īsarcus noch in vielen balt. FlN: *Eisiā, lit. Iesià, *Eislā, lit. Ieslā, lit. Eisra, usw. (Būga RSl. 6, 9 f., Rozwadowski RSl. 6, 47); hingegen führt Būga wruss. Istra, lett. SeeN Istra, lit. FlN Isra, apr. FlN Instrutis `Inster' und thrak. ῎Iστρος auf *Instr- zurück; bisher hatte man ῎Iστρος aus *Is-ro-s erklärt;

    auf *ois- gehen zurück wruss. Jesa (urlit. *aisā́), lit. Aĩsė; unklar ist, ob trotz des Anlauts Αἴσαρος (Bruttium), ven. Aesontius > Isonzo, umbr. Aesis, Aesinus hierher gestellt werden dürfen;

    anord. eisa (*ois-) `einherstürmen', norw. FlN Eisand, wozu ags. ofost, as. oƀast `Eile, Eifer' aus *oƀ-aist-;

    hierher auch ai. íṣu-, av. išu- m. `Рfeil'; gr. ἰός ds. aus *isu̯-os, vgl. zur Bed. οἰστός;

    etrusk. aesar `Gott', ital. *aiso-, *aisi- ds. sind fern zu halten und kaum mit gr. ἱερός gleichzusetzen.

References: WP. I 106 f., WH. I 717 f., Schwyzer Gr. Gr. I 282, 4825, 491, 6797, 681, 694, 700, 823.
Pages: 299-301
PIE database: PIE database
Number: 460
Root: ei-s-2, ei-n-
English meaning: ice
German meaning: `Eis, Frost'
Material: Av. isu- `eisig', aēxa- n. `Kälte', pāmir. īš `Kälte', osset. yex, ix `Eis', afghan. asai `Frost' (ob aus Inchoativbildung *is-sk̂-?; anders Specht Dekl. 18, 201, 234);

    anord. íss, Pl. íssar m. `Eis', ags. îs n., as. ahd. mhd. îs n. `Eis';

    bsl. *ini̯a- m. und *īnii̯a- m. `Reif' in ksl. inej, inij `Schneegestöber', russ. ínej m. und ačech. jínie n. `Reif', lit. ýnis m. (auch fem. i-St.).

References: WP. I 108, Trautmann 104.
Pages: 301
Number: 461
Root: ek̂u̯o-s
English meaning: horse
German meaning: `Pferd'
Material: Ai. áśva-ḥ, av. aspa- apers. asa- `Pferd'; über osset. yäfs s. unten;

    gr. ἵππος ds. m. f. (ursprüngl. ohne Asper: ῎Αλκ-ιππος usw.);

    thrak. PN Βετέσπιος, Οὐτάσπιος, Autesbis, Esbenus, lyk. Κακασβος; über lyk. esbe-di `Reiterei' (phryg. Lw.?) s. Pedersen Lyk. und Hitt. 51, 67 (*ek̂u̯ii̯o-m?);

    lat. equus (vgl. die osk. Namen Epius, Epidius, Epetīnus, doch s. Schulze EN 2204, 355);

    air. ech, gall. epo- (in Eporēdia, Epona `muliōnum dea', usw.), cymr. corn. ebol `Fohlen' (*epālo-);

    ags. eoh m., anord. iōr `Pferd', as. in ehu-skalk `Pferdeknecht', got. in aíƕa-tundi `Dornstrauch' (`*Roßzahn');

    toch. A yuk, Gen. yukes, В yakwe `Pferd' mit prothet. y (wie in osset. jäfs, neuind. dial. yāsp ds.); daraus entlehnt türk. usw. jük `Pferdelast', woraus russ. juk `Saumlast' usw.

    Über lat. asinus, hinnus, gr. ὄνος usw. s. WH. I 72 f., 647, 849.

    Moviertes fem. ai. áśvā, av. aspā-, lat. equa, altlit. ašvà, ešva `Stute' (die Bildung hält Meillet BSL. 29, LXIV mit Recht für einzelsprachlich, Lommel Idg. Fem. 30 f. für bereits ursprachlich);

    ai. v(i)ya-, av. aspya-, gr. ἵππιος `equinus'; lat. equīnus `vom Pferde', apr. aswinan n. `Pferdemilch', lit. ašvíenis m. `Hengst', vgl. auch die FlN Ašvinė, Ašvà; gr. ἱππότ-ης `Reiter' : lat. eques, -itis m. ds. (letzteres aus *eqʷot-).

    Das gr. Wort könnte wegen tarent. epid. ἴκκος illyr. Lw. sein; vgl. pannon. PN Ecco, Eppo, maked. PN ᾽Επό-κιλλος, den Erbauer des trojan. Pferdes ᾽Επειός, den VN ᾽Επειοι̃ im illyr. Elis, usw. (Krahe Festgabe Bulle 203 ff.); weder der Asper noch das ι lassen sich aus dem Gr. erklären, doch ware die verschiedene Behandlung von k̂u̯- im Gr. nicht verwunderlich, da auch die Labiovelare dialektisch verschieden behandelt werden (Risch briefl.).

References: WP. I 113, WH. I 412 f., 862, Trautmann 72, Schwyzer Gr. Gr. I 68, 301, 351, 499.
Pages: 301-302
PIE database: PIE database
Number: 2115
Root: u̯eik-4, u̯eig-
English meaning: to curve, bend; to go round, to exchange
German meaning: 1. `biegen, winden'; auch von drehender, schwingender (dann überhaupt rascher) Bewegung sowie vom hastigen Sich-zurück-Biegen, Zurückschnellen, Ausbiegen, um einer Bedrohung, einem Schlage u. dgl. auszuweichen, `sich wenden, weichen'. 2. Mit der Bedeutung `Wechsel, Abwechslung'
General comments: (Erweiterung von *u̯ei- `biegen').
Material: 1. Ai. vī́ci- f. `Trug, Verführung' (Rv. 10, 10, 6; wohl `*Krummheit');

    mit Media ai. vḗjate, vijáte, Partiz. vikta-, vigna- `vor etwas zurückfahren, davoneilen', pra-vij- `Einsturz drohen', abhi-vij- `umkippen', vēga- m. `Zittern, heftige Bewegung, Andrang', av. vaēg- (vaējǝ-) `(ein Geschoß) schwingen', vaēɣa- m. `Anprall, Schlag, Streich', nivixta- `herabgeschwungen, herabgeschleudert', npers. vēxtan `schleudern', osset. vēɣun `erschüttern, bewegen', balūčī gējag `schwingen, schleudern'; Intens. ai. vēvíjyate `fährt los';

    ai. vi-vyákti `umfaßt', vyácas- n. `weiter Raum', av. vyāxa-, vyāxman- `Versammlung' (?);

    gr. εἴκω, Aor. ἔ()ειξε Alkman `zurückweichen, nachstehen, unterliegen', (böot.) γι̃ξαι (d. i.ει̃ξαι) χωρη̃σαι Hes.;

    lat. vicia f. `Wicke': nasaliert vinciō, -īre `umwinden, binden', umbr. previślatu `praevinculātō';

    got. waihsta `Winkel, Ecke', mhd. weigen `schwanken'; ags. wicga `Käfer'; mnd. nnd. wīchele `Weidenbaum' aus *wīgele, Deminutiv zu as. *wīga, westfäl. wīǝʒǝ `Weidenbaum', ablaut. afries. ags. wāg, as. wēg `Wand', (*u̯oiko- `geflochtene Wand'); auch mhd. gewīge, nhd. Geweih, dial.Gewicht(eln) ds. (ursprüngl. wohl `*Gezweig');

    lett. vīkstu, vīkt `sich biegen, geschmeidig werden', vīksts `geschmeidig, weich', vīkne `Ranke'; lett. vī̆cināt `schwenken, tummeln', refl. `sich schwenken, Biegungen machen'.

    Mit idg. g: aisl. vīkva, ȳkva (w-Präs.), vīkja, Prät. veik `von der Stelle rücken, (sich) bewegen, sich wenden', as. wīkan `weichen' (: εἴκω), ags. wīcan st. V. `weichen, zusammenfallen', ahd. wīhhan st. V. `eine Richtung nehmen, weichen'; aisl. veikr (und veykr mit -w- nach vīkva) `weich, schwach', nnorw. auch `biegsam' (vgl. aisl. veikja `biegen'), ags. wāc (daraus aisl. vākr) `weich, schwach, elend', as. wēc `schwach', ahd. weich `weich, schwach, furchtsam'; ags. wice f. `Rüster', mengl. wiker `Weidengerte'; mnd. wīk m., wīke f. `Entweichen, Flucht', mhd. wīch m. `das Weichen', formell = aisl. vīk `kleine Bucht', ags. wīc f., mnd. wīk ds.; norw. dial. vikn. `kleine Ecke oder Biegung'; ahd. wīhhōn `springen, tanzen, hüpfen', nhd. hess. wicken `rasch und heftig hin und her bewegen', schwed. vicka `sich unstet bewegen, wippen';

    lit. vigrùs, vìglas `rasch, gewandt', lett. vìegis `leicht', slov. vẹ̃g `verbogen', vẹ́gati `schwanken', vẹ́žen `gebogen'.

    2. Lat. vicis (Gen.), vicem, vice, Pl. vicēs, vicibus `Wechsel, Abwechslung'; vielleicht air. fiach `mutuum, Geschuldetes, Schuld'; aisl. giafa-vīxl `Austausch von Gaben', ā vīxl `kreuzweis' (vīxla `wechseln'); as. wehsāl `Handel, Geld', ahd. wëhsal, wehsil `Wechsel, Austausch, Handel' (as. wehslōn, mhd. nhd. wechseln); mit sicherem idg. g got. wikō `die an jemanden kommende Reihenfolge', aisl. vika `Woche' (ursprüngl. `*Wechsel'), auch `Seemeile' (`*Wechsel der Ruderer'; ebenso mnd. weke sēs `Seemeile'), ags. wicu, wucu `Woche', as. wika in crūce-wika `Kreuzwoche', ahd. wëhha, wohha `Woche';

    unklar ist wegen des Gutturals ai. viṣṭí- (*u̯ik̂-) `Arbeit, Dienstleistung', tri-viṣṭī́ (Instr.), nach Wackernagel (KZ 67, 173) `abwechselnd', nach G. Liebert (Nominalsuffix -ti- S. 138 f.) jedoch `dreifache Dienstleistung'.

References: WP. I 233 ff., WH. II 781 f., 791 f., Trautmann 338 f., Frisk 454.
Pages: 1130-1131
PIE database: PIE database
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